Nürnberg – Die Nürnberg Falcons haben ihr Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven am Samstagabend mit 73:84 (38:35) verloren. Dabei zeigten die Mittelfranken vor 1951 Zuschauern erneut eine starke Leistung, führten über weite Strecken der Partie, standen am Ende aber zum sechsten Mal in dieser Saison mit leeren Händen da.
Einiges war geboten am 6. ProA-Spieltag in Nürnberg. Die Falcons begrüßten am Samstagabend allerhand Sportprominenz in der Kia Metropol Arena. Mehrere Spielerinnen und Spieler des 1. FCN mischten sich ebenso unter das Publik wie Vertreter der Ice Tigers, der Johannis Grizzlys und der Nürnberg Rams sowie Nürnbergs Sportler des Jahres 2024, Taliso Engel. Auch Stanislav Wild von der Allianz Generalvertretung Nürnberg in der Sulzbacher Straße war vor Ort und übergab an Tim Handt einen Spendenscheck über 3.500 Euro. Die großzügige Spende des langjährigen Falken-Partners und der Stiftung Allianz für Kinder in Bayern e.V. kommt der inklusiven Arbeit des Nürnberg Falcons e.V. zu Gute und soll unter anderem für die Anschaffung höhenverstellbarer Körbe verwendet werden.
Calhoun mit guten Impulsen
Nach dem Prolog ging es dann auf dem Feld zur Sache. Die Nürnberg Falcons begannen mit Tim Köpple, Dan Monteroso, Gabe Kalscheur, Julius Wolf und Damian Forrest. Neuzugang Sardaar Calhoun nahm erst einmal auf der Bank Platz und sah einen soliden Start seiner Teamkameraden. Nach dem gewonnen Jump traf Damian Forrest den ersten Korb des Abends (2:0) – frenetisch gefeiert von den knapp 2000 Fans in der Kia Metropol Arena. Diese bejubelten kurz danach den ersten erfolgreichen Dreier ihrer Mannschaft zum 5:5, auf den Bremerhaven aber umgehend mit fünf schnellen Punkten reagierte (5:10). Die Gäste übernahmen in der Folgezeit dann mehr und mehr die Kontrolle über die Begegnung, was Falcons-Coach Virgil Matthews nach vier Spielminuten beim Stand on 7:15 zu einer frühen Auszeit zwang. Wenig später war es dann soweit und Sardaar Calhoun betrat zum ersten Mal das Arena-Parkett. Er hatten einen erheblichen Anteil daran, dass Nürnberg das Spiel in der Folgezeit wieder ausgeglichener gestalten konnte. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende des ersten Viertels trug sich der US-Amerikaner dann erstmals in die Scorer-Liste ein und vollendete einen Fastbreak sehenswert per Layup zum 16:20. Nach zehn Spielminuten führte das Team von Gäste-Coach Steven Esterkamp mit fünf Punkten (19:24).
Pausenführung für starke Nürnberger
Im zweiten Viertel nahm das Spiel mehr an Fahrt auf und das lag vor allem an den Gastgebern. Defensiv stand sie gut, offensiv spielten sie schnell nach vorne und erkämpften sich nach 14 Spielminuten eine 27:26-Führung. Es war nun ein offenes Spiel, in dem Nürnberg den stabileren und fokussierteren Eindruck machte. Drei Minuten vor der Pause traf Julius Wolf vom Parkplatz zum 33:31 und sorgte damit für ein kleines fränkisches Momentum, das den Falcons zu einer 38:35-Pausenführung verhalf. Diese galt es im dritten Viertel auszubauen, was auch gelang. Ein erfolgreiches Dreipunktespiel von Gabe Kalscheur brachte die Falken mit sechs Punkten in Front (46:40), worauf aber eine kleine Nürnberger Durststrecke folgte. Die Eisbären konnten diese jedoch nicht nutzen und ließen stattdessen selbst einige Chancen liegen. So blieben die Falcons vorne und führten nach 26 Minuten mit 48:42. Unter anderem ein unsportliches Foul der Hausherren und einige Nachlässigkeiten sorgten dann aber dafür, dass Bremerhaven wieder mehr Zugriff auf die Partie bekam und so mit einer 3 Punkte-Führung ins Schlussviertel gehen konnte (56:59).
Falcons geben Spiel aus der Hand
Dort ging es intensiv zur Sache. Beide Mannschaften wollten schnell eine Entscheidung herbeiführen, egalisierten sich aber zunächst einmal (61:61). Bremerhaven legte dann dank guter Rebound-Arbeit und aufmerksamer Defense vor und ging nach 34 Spielminuten 61:66 in Führung. Auszeit Nürnberg. Die Falken waren jetzt gefordert, leisteten sich in dieser Phase aber zu viele Fehlwürfe, um Bremerhaven ernsthaft in Bedrängnis oder aus dem Konzept zu bringen. So führten die Eisbären auch zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit noch mit neun Punkten (65:74). Würden die Falcons noch einmal zurückkommen? Sardaar Calhoun meinte „Ja“ , Der US-Amerikaner blockte Till Isemann sehenswert und Landsmann Calscheur stellte an der Linie auf 67:74. Doch die Norddeutschen hatten im Gegenzug freie Fahrt in der Nürnberger Zone und Jordan Samara dunkte zum 67:76 – gleichbedeutend mit der Entscheidung. Die Falken versuchten alles, doch am Ende gewannen die Eisbären Bremerhaven mit 73:84 und fügten dem Team von Virgil Matthews damit die sechste Niederlage im sechsten Spiel zu: „Wir haben auch heute gut gespielt, dann aber in den entscheidenden Phase nicht gut genug und zu viele Fehler gemacht. Die Niederlage tut weh. Ich glaube aber an diese Mannschaft und daran, dass wir mit einem Sieg dieser Saison einen ganz anderen Verlauf geben werden.“ Der #NUEbasketball MVP Fan-Award presented by Sparkasse Nürnberg ging an diesem Abend an Neuzugang Sardaar Calhoun, der in seinem Falcons-Debüt 16 Punkte erzielte. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Falcons am 2. November in Münster. Am 8. November kommt Trier in die Kia Metropol Arena.
(Foto by Sportfoto Zink)