Nürnberg/Münster – Die Nürnberg Falcons haben ihr Auswärtsspiel bei den Uni Baskets Münster am Samstagabend mit 94:85 (50:35) verloren. Dabei lief das Team von Virgil Matthews die gesamte Partie über einem Rückstand hinterher, der am Ende trotz einer Leistungssteigerung in Halbzeit 2 und aller Bemühungen nicht mehr aufzuholen war. Nächste Woche kommt Trier.
Für eine Überraschung sorgen. Das hatten sich die Nürnberg Falcons für das vierte Auswärtsspiel der Saison in Münster vorgenommen. Leider kam es anders. Zwei Tage nach Halloween erwischten die Mittelfranken am Berg Fidel einen Gruselstart, geprägt von Fehlwürfen, Ballverlusten und einem zweistelligen Rückstand nach viereinhalb Spielminuten (14:2). Virgil Matthews, der auf Dan Monteroso verzichten mussten (private Gründe), nahm früh seine erste Auszeit und konnte so etwas Ruhe auf das Parkett bringen. In der Folgezeit kamen die Falken besser ins Spiel und auf 15:8 heran. Ein schneller 7:0-Run der Hausherren setzte der Nürnberger „Sturm und Drang“-Phase aber ein jähes Ende. Münster führte nach zehn Spielminuten 29:14.
Calhoun beats the Buzzer
Im zweiten Viertel hatte Nürnberg dann weniger Anlaufschwierigkeiten. Es war jetzt ein Spiel auf Augenhöhe. Die Führung der Baskets schrumpfte, da die Falcons immer wieder Nadelstiche setzten und nun auch besser auf den Ball achteten. Sardaar Calhoun traf nach 13 Minuten von außen zum 34:26 und langsam wurde es unruhig auf den Rängen. Durch eine wahren Freiwurf-Stafette zog Münster danach wieder auf sechs Punkte dann (40:26). Zwei Minuten vor der Pause stellte Nicholas Stampley dann per Dreier auf 45:29. Auszeit Nürnberg. Sardaar Calhoun sorgte quasi mit dem Buzzer für den 50:35-Pausenstand. Viel Arbeit für Virgil Matthews und sein Coaching-Team in der Kabine.
Blowout abgewendet, Überraschung verpasst
Nach dem Seitenwechsel brauchten beide Teams nur kurz um wieder in den Spielrhythmus zu finden. Nürnberg versuchte alles, um den Rückstand zu verkürzen und wieder in Schlagdistanz zu kommen, doch die Hausherren scorten immer dann, wenn die Falken gerade dabei waren einen Run zu starten. Zwei Dreier und ein Dunk von Tyler Groce zum 70:47 brachten dann auch die Fans wieder zurück ins Spiel und sorgten eine Vorentscheidung an diesem Abend. Beim Stand von 74:56 ging es dann ins Schlussviertel. Dort war die Partie dann eigentlich schnell entschieden. Das Team von Götz Rohdewald erzielte die ersten neun Punkte und alles sah nach einem Blowout aus (83:56). Ganz so weit sollte es dann aber nicht kommen. Die Falcons mobilisierten noch einmal alle Kräfte, zeigten viel Herz und starteten eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war Nürnberg wieder auf zehn Punkte dran (90:80). Die Falcons waren zurück, die Hoffnung ebenso. Doch das Comeback hatte zu viele Kraft gekostet und kam in dieser Form auch zu spät. Die Chancen waren dennoch da, am Ende gewannen die Uni Baskets Münster jedoch mit 94:85 und brachten den Falken somit die siebte Saisonniederlage bei.
Halber Doppelspieltag
Damit bleiben die Nürnberg Falcons in der BARMER 2. Basketball Bundesliga als eine von drei Mannschaften nach sieben Spieltagen sieglos. Dazu Virgil Matthews: „Es gefühlt jede Woche eine ähnliche Geschichte. Wir zeigen regelmäßig, dass wir gegen jedes Team mithalten, aber auch gegen jedes Team verlieren können. Heute waren wir lange hinten gelegen, haben aber im letzten Viertel noch einmal alles nach vorne geworfen und bis zum Schluss gekämpft. Das hat etwas zu bedeuten. In dieser Liga wird uns nichts geschenkt. Wir gehen zurück in unser Gym trainieren hart und werden besser. Es gibt keine andere Wahl.“ Nächste Woche steht ein Doppelspieltag in der ProA an. Die Falken bestreiten jedoch nur eine Partie, da das Gastspiel in Koblenz auf den 20. November verlegt wurde. So empfangen die Mittelfranken am Freitag um 19.00 Uhr die VET-CONCEPT Gladiators Trier in der Kia Metropol Arena, präsentiert von PCS365.
(Foto by Markus Holtrichter)